BRICCOLE DI VENEZIA

Die Griffschalen bestehen aus dem Eichen-Holz venezianischer Gondelpfähle (Briccole). Diese Pfähle werden alle 100 Jahre ausgetauscht. Und so fanden einige dieser Pfähle den Weg nach Solingen in die Messer-Manufaktur von GÜDE. Diese auf vier Messer limitierte Sonderedition bringt das unvergleichliche Flair der italienischen Lagunenmetropole in die Küche.

BRICCOLE DI VENEZIA Broschüre

Wie alle Messer der Alpha-Serien, so ist auch die Klinge der Serie Briccole di Venezia aus Chrom-Vanadium-Molybdän Messerstahl aus einem Stück Stahl von Hand geschmiedet. Mehr als 40 weitere manuelle Arbeitsgänge von Hand sind notwendig, um daraus ein Unikat Solinger Messermacher-Kunst zu fertigen. Aufgrund der Holzgriffe sollten diese Messer nicht in den Geschirrspüler. Die Klinge ist rostfrei, eisgehärtet und natürlich handgeschärft.

Messer Solingen, Güde Messer, Kochmesser Solingen, Messerset, wetzstahl, solinger messer
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Material

Das Klingenmaterial von Messern muss zum Teil widersprüchliche Anforderungen erfüllen. Daher ist es entscheidend, zwischen den verschiedenen Anforderungen abzuwägen und ein Optimum sicher zu stellen. Einerseits soll der Messerstahl hart sein, aber nicht zu hart, da ansonsten die Gefahr besteht, dass die Klinge bei hoher Beanspruchung bricht. Andererseits aber soll der Messerstahl auch nicht zu weich sein, da durch laufende Abnutzung das Messer im Gebrauch zu schnell an Schärfe verlieren würde. Deshalb sind die Messer der Serie Briccole di Venezia von GÜDE aus einem Chrom- Molybdän-Vanadium-Messerstahl hergestellt. Dieser Stahl erfüllt die zum Teil widersprüchlichen Anforderungen perfekt mit einer optimalen Härte von ca. 57-58 HRc (Rockwell).

Die Härte des Messerstahls der Serie Briccole di Venezia von 57-58 HRc ist nicht zu hart und nicht zu weich für die unterschiedlichen Anforderungen, die ein gutes Messer erfüllen muss.
Ein solcher Härtegrad macht die Klinge von Messern der Serie Briccole di Venezia verwindungssteif, damit ist ein exaktes Führen des Messers und damit ein präziser Schnitt garantiert. Aber auch ein harter Stahl, wie der GÜDE Messerstahl, kann sehr dünn ausgeschliffen werden. So kann auch ein harter Stahl sehr flexibel sein.

Herstellung

Alle Messer der Serie Briccole di Venezia sind traditionell im Gesenk geschmiedet – aus einem Stück Stahl. Ergebnis dieser traditionsreichen Technologie des Gesenkschmiedens ist eine besonders hohe Materialfestigkeit auch bei dynamischen Beanspruchungen des Messers. Der gesamte Schmiede-Rohling wird beim Schmieden im Gesenk erhitzt bis er rot glüht und anschließend zwischen den beiden Gesenken, dem Ober- und dem Untergesenk, verformt. In weiteren detailorientierten manuellen Arbeitsschritten wird aus dem im Gesenk geschmiedeten Rohling ein Unikat aus der Messer-Manufaktur GÜDE – handgefertigt.

Nachdem sie geschmiedet wurden, werden die Messer aus dem Schmiederohling ausgestanzt und anschließend grob geschliffen, kalibriert und gereinigt. Es folgt das sogenannte Eishärten: Dabei werden die Messer auf -80 °C abgekühlt, um die Struktur des Gefüges im Klingenstahl zu verbessern. Im darauffolgenden Schritt werden die Messer in zwei Stufen angelassen. Anlassen ist ein Begriff der Solinger Messer-Macher. Anlassen bedeutet, dass das Messer noch einmal erhitzt und damit bruchsicher gemacht wird. Jetzt wird das Klingenblatt vorgeschliffen. Es folgt das Vorschleifen des Messerrückens, das ist der obere Teils des Messers. Es schließt sich der Feinschliff des Messerrückens und das Spitzschleifen des Kropfes an. Als Kropf bezeichnen die Solinger Messer-Macher die Verdickung zwischen Klinge und Griff sowie am Griffende. Die Innenseiten der beiden Griff-Halbschalen werden nun vorgeschliffen. Das Vorschleifen der vorderen und hinteren Kröpfe nimmt weitere 5 Arbeitsschritte in Anspruch. Danach erst kann das Klingenblatt feingeschliffen werden. Dies nennt der Solinger Messermacher auch „pliesten“. Auf diese Weise erhält das Klingenblatt seine unverkennbare Oberfläche. Bei den Brotmessern wird nun der spezielle GÜDE Wellenschliff angebracht. Die Griffschalen aus dem Holz venezianischer Gondelpfähle mit ihrer ausgeprägten Maserung werden nun links und rechts an den Messergriff angepasst. Daraufhin werden die Löcher für die Nieten gebohrt. Für die Nietenköpfe muss eine Senkung in den Löchern gebohrt werden. Die beiden Griffschalen aus Holz und der Erl aus dem GÜDE Klingenstahl werden nun durch Nieten fest miteinander verbunden. Weitere ca. fünf Arbeitsgänge sind erforderlich, um die Griffschalen grob an den Erl sowie den vorderen und den hinteren Kropf so beizuschleifen, dass die Übergänge zwischen Holz und Stahl fließend sind. Mit einem feineren Schleifband müssen diese fünf Arbeitsschritte anschließend wiederholt werden. Jetzt bekommt der obere Teil des Messer, der Rücken seinen Feinstschliff. Das Feinstschleifen des vorderen Kropfes schließt sich an. Dann werden die Messergriffe vorpoliert. Die mittlere Schmuckniete wird eingesetzt und die Griffe werden feinpoliert. Jetzt erst bekommt das Messer seinen Schärfe-Abzug, denn die Messerschneide, auch Wate genannt, wird nun geschliffen (der Messermacher nennt das „abgezogen“). Der Abzug wird poliert, so dass die Wate besser durch das Schneidgut gleitet. Im nächsten Schritt wird das GÜDE Logo auf die Klinge geätzt. Reinigung und Qualitätskontrolle sind die letzten Arbeitsgänge. Danach erhalten die Messer zum Schutz eine Hülle. Zu guter Letzt werden die Versandtaschen mit Nieten und den zur Serie und zum Klingentyp gehörigen Etiketten versehen. Die fertigen Messer werden nun eingelagert und sind für den Versand bereit.

Form

Die Technologie des Schmiedens im Gesenk schafft Freiheitsgrade in der Formensprache. Vom Griffende bis zur Messerspitze können Formen realisiert werden, die in einer anderen Schmiede-Technologie nicht machbar wären. So ist eine Formensprache wie bei Alpha nur im Gesenkschmiede-Verfahren möglich. Das erklärt eindrucksvoll, weshalb GÜDE dieser bewährten und traditionellen Technologie seit dem Gründungsjahr 1910 nun schon in vierter Generation treu geblieben ist.
Unverkennbares Merkmal vieler Serien aus der Messer-Manufaktur GÜDE ist der typische Doppelkropf. Kropf ist die Bezeichnung der Solinger Messermacher für die Verdickung des Klingenstahls, die beim Schmieden erzielt wird. Der (vordere) Kropf zwischen Klinge und Griff schützt die Finger und dient gleichzeitig als Balancegewicht.
Der zusätzliche Kropf am Ende des Griffes verleiht den Messern der Serie Briccole di Venezia ihre ausgewogene Balance. Für den Anwender heißt das: Angenehmes und ermüdungsfreies Arbeiten zugleich.

Der Begriff Erl bezeichnet den Teil des Stahls, an dem die beiden Griffschalen des Messers der Serie Briccole di Venezia links und rechts befestigt werden. Wenn der Erl von der Klinge bis zum Ende des Griffes geht, so spricht man vom sogenannten Voll-Erl. Alle Messer der Serie Briccole di Venezia von GÜDE haben einen Voll-Erl. Dieser verleiht den Messern eine bessere Ausbalancierung des Gewichts.
Über die gesamte Grifflänge sowohl von oben als auch von unten komplett sichtbar, liefert der Voll-Erl quasi den Beweis, dass die Messer der Serie Briccole di Venezia aus einem Stück geschmiedet sind. Kein Materialübergang, keine Naht – eben so, wie es bei einem Messer, das aus einem Stück im Gesenk geschmiedet wurde, sein muss.

Funktion

Ein gutes Messer sollte nicht nur scharf sein, es sollte auch möglichst lange scharf bleiben. Ein gutes Messer soll darüber hinaus gut in der Hand liegen und ausbalanciert sein, so dass ermüdungsfreies und jederzeit sicheres Arbeiten garantiert ist.
Schärfe und Schneidhaltigkeit der Serie Briccole di Venezia werden sowohl durch die optimale Härte des GÜDE Klingenstahls mit ca. 57-58 HRc (Rockwell) wie auch durch den GÜDE Watenwinkel von ca. 33 Grad sichergestellt. Die Form des Griffes, der Voll-Erl und der für GÜDE typische Doppelkropf machen aus den Messern der Serie Briccole di Venezia ein zuverlässiges Werkzeug, das perfekte Handhabung und Ausbalancierung garantiert.

Schärfe und Schneidhaltigkeit werden neben dem Klingenmaterial maßgeblich durch den Watenwinkel bestimmt: Schneiden ist wie das Treiben eines Keils durch ein Schneidgut. Je spitzer der Winkel des Keils, also der Watenwinkel ist, desto leichter lässt sich der Keil durch das Schneidgut treiben. Der Begriff Wate ist die Bezeichnung der Solinger Messermacher für die Schneide, also, den scharf geschliffenen Teil eines Messers. Ein spitzer Watenwinkel macht ein Messer schärfer als ein stumpfer Watenwinkel. Bei einem zu spitzen Watenwinkel jedoch kann die Wate brechen. Deshalb haben die Messer der Serie Briccole di Venezia von GÜDE einen optimalen Watenwinkel von ca. 33 Grad. Dieser Winkel garantiert sowohl Schärfe als auch Stabilität. Der Chrom- Molybdän-Vanadium-Klingenstahl der Serie Briccole di Venezia garantiert mit seiner Härte von ca. 57-58 HRc (Rockwell) für eine lang anhaltende Schärfe. Wichtig ist, immer auf einer geeigneten Schneidunterlage, z.B. aus Holz oder aus Kunststoff, zu schneiden. Die geradezu sprichwörtliche Ausgewogenheit der Messer der Serie Briccole di Venezia ist ein Resultat des Doppelkropfes in Verbindung mit dem Voll-Erl. So entsteht ein Gegengewicht zur Klinge im Bereich des Griffes. Für den Anwender bedeutet dies: Perfekte Balance und ermüdungsfreies Arbeiten bei stets sicherer Griffhaltung. Vorderer und hinterer Kropf umschließen die Hand und schützen so vor ungewolltem Verrutschen auch bei größerem Krafteinsatz.

Die Messer der Serie Briccole di Venezia halten, was sich der Messerliebhaber von einem perfekten Messer verspricht. Von Hand gefertigt, im Gesenk aus einem Stück geschmiedet, mit der Erfahrung Jahrhunderte alter Solinger Messermacherkunst.

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Brotmesser275,00

Klingenlänge 32cm / V431/32
Linkshänder: V431/32L
R/L Variante: V431/32RL
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